Interviews

Hallo Jungs, die wichtigste Frage zuerst, wie geht es Euch?
Wie gehts euch?
Danke der Nachfrage. Uns geht es gut. Die Scheibe ist ja jetzt endlich fertig und wir sind alle soweit gesund und munter. Was will man mehr?

 
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu einer neuen gelungen Scheibe! Wie lange hat es von der Idee bis zur VÖ gedauert?
Die ersten Songs zur neuen CD sind ja schon bereits kurz nach VÖ der letzten CD entstanden. Mit der Zeit kam dann genügend neues Songmaterial zusammen, sodaß wir vor etwa 11/2 Jahren beschlossen, das neue Werk in Angriff zu nehmen. Nachdem wir ja schon einmal mit dem Song HEXENTANZ AUF DEM gOTHIC vISIONS sAMPLER vertreten waren, hat Ulf von Echozone Kontakt mit uns aufgenommen.So kam dann auch die Zusammenarbeit mit Echozone zustande.so daßwir die CD über dieses Label veröffentlichen können.
 
Gab es irgendwelche Hürden, die überwunden werden mussten? Oder lief alles glatt?
Eigentlich nicht. Wir haben uns schon viel Zeit gelassen und keinen Stress gemacht. Schließlich stand ja kein fixer VÖ Termin fest. In dieser Zeit haben wir auch keine Konzerte gespielt, sondern uns in Ruhe auf die Aufnahmen konzentriert. Da wir die eigentlichen Aufnahmen selbst bei uns im Proberaum gemacht haben, gab es natürlich schon kleinere technische Probleme, die wir aber gut in den Griff bekamen. Schließlich hatten wir auch Unterstützung von Mark Schwörer von ARTS Productions, der uns als Fachmann zur Seite stand und auch den kompletten Mix übernommen hat. Es ging zwar dann einige male hin und her, bis wir mit dem Mix wirklich zufrieden waren, aber wir denken, die Mühe hat sich gelohnt.
 
Euer neues Werk nennt sich Traumland! Steckt ein Konzept hinter dem Album?
Der Song Traumland ist eigentlich schon relativ früh entstanden. Nachdem es dann konkret an die Produktion der CD ging und wir einen Albumtitel suchten, stand dieser Song Pate für die Idee der ganzen Scheibe. Wer sich mit den Texten des Albums beschäftigt, wird feststellen, daß die sich fast ausschließlich mit mit den Themen Traum, Realität und die dazwischen liegenden Welten befassen. Sehr reale Gegebenheiten aus dem wahren Leben wechseln sich ab mit phantasievollen, teils düsteren Geschichten. Traumland ist zwar kein Konzeptalbum, dennoch trifft der Titel weitgehend die Aussagen der einzelnen Songs.
 
Ich habe Euch ja als Dark Metaler bezeichnet, ist die Aussage denn richtig, oder seht Ihr das ganz anders?
Wir sehen das genauso. Früher waren wir uns nicht sicher, wie wir unseren Musikstil denn bezeichnen sollen. Dark Metal trifft es eigentlich am besten, denn Elemente aus Gothic und Black Metal werden ebenso verwendet wie Anleihen aus dem Death Metal oder Rockbereich. Auch die verschiedenen Gesangsstile mit klarem melodiösem Gesang und bösen Growls sowie die prägnante Verwendung der Keyboards passen am ehesten in diese Schublade, wenn man so will. Aber eigentlich wollen wir uns nicht in eine Schublade stecken lassen, wobei wir natürlich im Lauf der Zeit unseren eigenen Stil entwickelt haben.
 
Falcos Out of the dark ist auch auf der Scheibe vertreten. Wieso noch eines von gefühlten 1000 Falco  Covern?  
Früher waren Coversongs für uns nie ein Thema, wir wollten immer eigene Stücke machen. Da aber Freunde von uns geheiratet haben und wir auf deren Polterabend spielen sollten, haben wir eigens für diesen Abend ein paar Coversongs einstudiert, darunter auch Falcos Out of the dark. Nicht nur dem Publikum,sondern auch uns gefiel der Song so gut, daß wir ihn ab da öfter auch live gespielt haben, obwohl das so nicht geplant war. Schließlich beschlossen wir,den Song auch aufzunehmen, wobei wir uns fast bis zum Schluß nicht ganz sicher waren,ob wir ihn tatsächlich auch auf die Scheibe pressen. Der Song passt einfach auch gut zu uns und zu unserer Philosophie.
 
Zu guter Letzt gibt es auch noch ein Mittelalterlich angehauchtes Stück auf er CD. Auf wesen Mist ist diese Idee gewachsen?
Dieser Song („Der Pakt) wurde von uns speziell für den bereits erwähnten Polterabend geschrieben. Wir wussten, daß das Brautpaar mittelalterlich heiraten wird und auf solche Musik steht. Daraufhin haben wir ein Stück mit entsprechendem Text geschrieben, der die Liebesgeschichte der Zwei, natürlich etwas ausgeschmückt, zusammenfasst. Jedoch haben wir mit diesem Lied kein Neuland betreten, da wir bereits auf den vorangegangenen Scheiben mittelalterlich angehauchte Songs veröffentlicht haben. Und schließlich sind wir ja selbst auch schon im mittleren Alter 🙂
 

Ich selbst kann mich noch nicht entscheiden, welches Stück mein besonderer Favorit auf der Scheibe ist. Habt Ihr einen besonderen Liebling?
Es hat jeder von uns seine eigenen Lieblingssongs. Ein spezielles Highlight, welches wir alle favorisieren, gibt es also nicht. Es hängt immer von der Stimmung ab, welcher Song gerade am meisten Spaß macht.
 
Ich danke Euch vielmals für das Interview, das letzte Wort gehört der Band.
Wir bedanken uns für das Interview und euer Interesse. Da wir natürlich am liebsten auf der Bühne stehen, würden wir uns freuen, den Einen oder Anderen,den unsere Musik anspricht, bei einem unserer Konzerte zu treffen.
Hi BASILISIK und vielen Dank für eure kostbare Zeit für dieses Interview! „Traumland ist das erste Album seit fünf Jahren, gebt uns doch einmal einen kleinen Überblick darüber, was ihr die letzten Jahre so getrieben habt.
Hallo Jonathan, Anfang 2007 haben wir uns von unserem damaligen Sänger getrennt, um musikalisch neue Wege beschreiten zu können. Da wir keinen passenden Sänger fanden, haben wir die Gesangsparts einfach unter uns aufgeteilt. Dadurch entstand ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten, den Gesang vielfältiger einzusetzen. Wir empfanden dies auf jeden Fall als Bereicherung. Relativ schnell schrieben wir dann neue Songs, die genau auf diese Konstellation zugeschnitten waren und die wir dann auch live aufgeführt haben. 2010 veröffentlichten wir dann das erste Album in der Vierer-Besetzung.
Wie würdet ihr sagen, habt ihr euch auch musikalisch entwickelt? Also seht ihr selbst große Unterschiede zwischen „Rote Tränen und „Traumland?
„Rote Tränen“ entstand in einer Art Findungsphase, wo wir einfach mal ausprobierten, worauf wir Lust hatten. Bei „Traumland“ haben wir unseren Stil intensiviert. Neue Einflüsse z.B. aus dem Electro-Bereich kamen dazu.
Metallische Elemente gibt es in eurer Musik natürlich genug, aber auch dem reinen Gothic steht „Traumland sehr nah. Was für einen Sound hattet ihr im Hinterkopf, als ihr „Traumland konzipiert habt? Wie wichtig war es euch, auch härtere Elemente und Passagen auf dem Album zu haben?
In den frühen Jahren von Basilisk waren Gothic-Elemente weit mehr vertreten als heute. Dennoch sind dies natürlich unsere Wurzeln, wobei wir eigentlich immer Wert auf eine gute Mischung aus „harten“ und melodischen Elementen gelegt haben. So wie es im wahren Leben ruhige und auch härtere Phasen gibt, soll auch unsere Musik sein. Gegensätzlichkeit hat uns schon immer beschäftigt. Es gibt also keine Richtlinie, nach der wir unsere Songs schreiben.   
Gleichzeitig spielen auch „Mittelalter-Elemente in eurer Musik eine Rolle. Was gefällt euch an dieser Form der Kunst? Was ist das einzigartige Gefühl, das solche Musik transportieren kann?
Es gibt immer wieder einzelne Songs von uns, die mittelalterlich angehaucht sind. Vielleicht kommt da auch hin und wieder ein wenig das Kind in uns zum Vorschein. Man kann da auch schön mit einer etwas altertümlichen Sprache singen und Geschichten von Rittern, Helden und Hexen erzählen. Musikalisch kombinieren wir bei diesen Stücken mittelalterliche Melodien mit basiliskischem Metal.
Im Track „Dreary Angels gibt es ja schon fast orientalisch anmutende Spielereien. Was steckt da dahinter?
Der Song umschreibt in Form eines (Alb-)Traumes das Leid und die Sinnlosigkeit des Krieges. Und hier ganz speziell das aktuelle Weltgeschehen, wenn manche Menschen glauben, sie müssten im Namen „ihres“ Gottes Schmerz und Leid über andere, fast immer unschuldige Menschen bringen. Der orientalische Part ist diesbezüglich ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Nachdem „Rote Tränen ja noch in Eigenregie veröffentlicht wurde, habt ihr nun das Label Echozone bzw. Bob Media im Rücken. Was ist für euch der größte Vorteil daran, ein Label zu haben im Gegensatz zum Eigenrelease? Und wie schwierig ist es heutzutage für eine Gothic/Dark Metal-Band, ein Label zu finden?
Zum einen nimmt uns Echozone natürlich jede Menge Arbeit ab, wenn es darum geht, die CD zu promoten, so dass wir uns auf den eigentlichen Zweck, nämlich Musik zu machen, viel stärker konzentrieren können. Leider gibt es doch relativ wenig Resonanz von Seiten der Magazine und Radiosender, wenn man als relativ unbekannte Band Promo-Material verschickt. Wenn dahinter aber ein Label steckt, landen doch nicht so viele CDs in irgendwelchen dunklen Kanälen. Zum anderen sind natürlich die Vertriebswege von Echozone, auch international, wesentlich besser, als wenn man sich selbst komplett um den Vertrieb kümmern müsste.
Ihr seid ja schon fast 20 Jahren im Geschäft, wobei ich davon ausgehe, dass ihr die Band immer als „Hobby betrieben habt  also unabhängig von Profit et cetera. Wie hat sich für euch die Situation seit 1996 gewandelt? Habt ihr das Gefühl, dass sich eure Situation durch das Internet und die Social Media gebessert hat? Also könnt ihr heute mehr Leute erreichen als damals?
Da wir von unserer Musik nicht leben können, sind wir natürlich alle berufstätig. Zumal wir inzwischen auch Familien zu versorgen haben. Dies war in den Anfangsjahren von Basilisk natürlich etwas anders. Da haben wir schon auf den großen Sprung gehofft. Inzwischen sind wir etwas realistischer geworden und machen das, was uns Spaß macht. Durch das Internet und speziell auch Fratzenbuch können wir natürlich sehr schnell eine Menge Leute ansprechen.
Um die Frage weiterzuführen: Ihr seid momentan viel auf Facebook unterwegs und versucht einen engen Kontakt mit euren Fans zu pflegen. Glaubt ihr, dass dieser virtuelle „soziale Kontakt heute wichtig ist, um Platten zu verkaufen et cetera?
Dazu ein ganz klares Ja. Der Kontakt zu den Fans ist so wesentlich direkter und persönlicher. Zumal es ja auch kein einseitiger Kanal ist, weil die Fans dadurch auch die Möglichkeit haben, auch uns zu kontaktieren und Kommentare zu hinterlassen.
Und etwas direkter gefragt: Habt ihr das Gefühl, dass „Traumland so etwas wie ein „zweiter Frühling werden könnte? Also ist es euer Ziel, vielleicht doch einmal mit BASILISK durchzustarten, auf großen Bühnen zu stehen und davon leben zu können?
Wir schauen zuversichtlich auf die nächsten 20 Jahre und hoffen, dass wir auch dann noch genau so viel Spaß an unserer Musik haben wie heute. Klar wäre es geil, auf großen Festivals zu spielen und damit genug Geld zu verdienen, dass wir davon leben könnten. Es wäre gelogen, wenn wir behaupten würden, dass wir nicht davon träumen. Schließlich erhoffen wir uns durch die Zusammenarbeit mit Echozone ja auch einen höheren Bekanntheitsgrad und dadurch auch mehr Konzerte.
Ihr seid offensichtlich große FALCO-Fans  nicht nur habt ihr den Song „Out of the dark gecovert, ihr habt auch bei einem Radiospecial über ihn mitgewirkt. Was beeindruckt Euch an seiner Musik und an seinen Texten?
Es war mehr oder weniger Zufall, dass wir den Song aufgenommen haben. Wir haben „Out of the dark“ eigentlich nur gecovert, um den Song auf dem Polterabend eines befreundeten Paares zu spielen. Das hat uns und dem Publikum so gut gefallen, dass wir das gute Stück fortan fest ins Set genommen haben. Nach längeren Überlegungen haben wir dann beschlossen, den Titel mit auf die Scheibe zu nehmen, zumal wir alle Falco gerne hören. Es ist natürlich immer ein zweischneidiges Schwert mit den Coversongs, das war uns schon klar. Jedoch trifft der Song ziemlich gut die Philosophie von Basilisk.
Ihr mischt ja deutsche und englische Lyrics. Gibt es dafür einen spezifischen Grund? Und wollt ihr damit auch so ein bisschen dieser Falle entkommen, dass gerade deutsche emotionale Texte häufig kitschig und pathetisch wirken?
Manche Texte kommen auf Deutsch einfach besser rüber als auf Englisch, manchmal ist es genau umgekehrt. Das hängt ganz vom Song ab. Fast immer ist zuerst die Musik da, bevor dann darauf ein Text geschrieben wird, d.h.es gibt eine musikalische „Grundstimmung“, die wir dann versuchen in Worte zu fassen. Manchmal gehören Pathos und Kitsch einfach auch dazu. Das sehen wir nicht ganz so ernst…
Könnt ihr uns noch etwas über die Lyrics hinter „Traumland verraten? Gibt es ein Konzept? Oder anders gefragt: Was ist dieses „Traumland? Und sollen wir dahin gehen?
Traumland ist kein Konzeptalbum. Die einzelnen Stücke sind ja nach und nach innerhalb der letzten Jahre entstanden. Somit hat jeder Song seine eigene Geschichte. Der Titel Traumland beschreibt, wie doch jeder seines Glückes Schmied ist und seinen eigenen Traum verfolgen soll, um glücklich zu werden. Das „Traumland“ kann einerseits dunkel, kalt und grausam sein, andererseits ist im Traum ja bekanntlich alles möglich und kann sich zum Guten wenden. Somit stand dieser Song Pate für die einzelnen Tracks des ganzen Albums.
Abschließende Frage: In eurem Promotext steht, dass in eurem letzten Text die Liebe den Teufel besiegt. Ein schöner und optimistischer Schluss. Ist ein solcher Optimismus auch eure Grundeinstellung? Oder wie entstanden dieser Song und dieser Schluss des Albums?
Dieser Song wurde von uns für den bereits oben erwähnten Polterabend geschrieben. Da das inzwischen glücklich verheiratete Paar auch auf mittelalterliche Musik steht, haben wir das Stück speziell für sie geschrieben. Auch wenn es in einer Beziehung mal dunklere Kapitel gibt, so glauben wir fest daran, dass die Liebe stärker ist als der Teufel. Grundsätzlich sind wir also schon optimistisch eingestellt.
Vielen herzlichen Dank noch einmal für eure Mühe!
Gern geschehen. Auch wir möchten uns bei dir für dein Interesse und deine Mühe bedanken. Vielleicht sieht man sich ja mal auf einem unserer Konzerte.
Band: Basilisk
Gesprächspartner: Ry
Interviewed am 04. Aug 2004
Interviewed von: Eddie
Headline: Worte des Zorns
 
Bandname benannt nach einem skurrilen Tierchen, grandioser Metal voller düsterer Atmosphäre mit deutschen und englischen Texten zwischen Dark und Gothic. Das alles und noch viel mehr (Rio Reiser rules) steht für BASILISK, eine Metalband aus Donaueschingen. Bin erfreut, heute mal Mastermind und Drummer Ry zu treffen; wohlwissend, dass der Blickkontakt tödlich sein kann :-)))

Hell-o Ry,

ein Basilisk soll ein Fabelwesen gewesen sein welches eine giftiges Mutation aus Hahn und Schlange darstellte und als Inkarnation des Bösen betrachtet wurde. Der Sage nach soll der Blickkontakt mit diesem netten Tierchen schon tödlich gewesen sein. Was brachte euch dazu, eine Band nach solch einem Untier zu benennen ??
Hi Eddie !
Die Namensgebung stammt von unserem damaligen Basser Siggi, der sich privat viel mit der griechischen Mythologie befaßt hat. Es gab mehrere Vorschläge, wie man die Band betiteln könnte, doch der Basilisk verlieh dem düsteren Sound und der mystischen Atmosphäre unserer Songs die passende Gestalt.
Ok, eure Musik ist sehr düster und mystisch angehaut. Greifen eure Texte auf reale, überlieferte Historienliteratur zurück oder sind sie ein Produkt eurer Fantasie ??
Teils, teils. Der Text zu “Dorothea•bezieht sich auf eine wahre Begebenheit. Er handelt von einer Frau mit seherischen Fähigkeiten, welche deshalb kurzerhand zur Hexe erklärt und zum Tode verurteilt wird. Während des Todeskampfes auf dem Scheiterhaufen verflucht sie alle, welche sie verurteilt haben.Andere Texte, wie bei „New Harmony“zum Beispiel, sind aus eigenen Gefühlen heraus entstanden, wie eng manchmal Gegensätzliches beieinander liegt … Liebe und Hass, schwarz und weiß, Licht und Schatten …
Eure Songtexte sind eine Mix aus englischer und deutscher Sprache. War das von Anfang an so beabsichtigt ?? Braucht ihr diese Zweisprachigkeit um euch besser artikulieren zu können ??
Ich würde sagen, weder noch ! Dies ist einfach aus der jeweiligen Situation oder aus dem jeweiligen Gefühl, welches der Song entwickeln soll, entstanden. Für „Sense of Words“zum Beispiel, klingt der englische Text sehr weich und harmonisch … wogegen ein deutscher Text in der Aussprache der Wörter „zu hart“klingen würde … um nur ein Beispiel zu nennen.
Ah ja *sich am Hinterkopf kratz*. Bringt diese Zweisprachigkeit nicht auch als Konsequenz mit sich, dass man eine Käuferklientel nicht ganz erreicht ?? Hier bei uns versteht man ja größtenteils noch „broken English“, aber ob internationale Metaller dem Deutschen so mächtig sind um eure Texte zu verstehen wage ich eigentlich zu bezweifeln. Nicht ein kleines Manko ??
Hmm, das würde ich so nicht unterschreiben. Wir haben schon mehrere Bestellungen aus dem Ausland, wie etwa den USA, England, Brasilien usw. … unsere Tour Ende 2003 durch Portugal war ein voller Erfolg und schlußendlich wird unsere Scheibe „… between light and shadow“ja auch von einem portugiesischen Label vertrieben.
Davon abgesehen hat das Phänomen Rammstein gezeigt, daß es nicht immer englischer Sprache bedarf, internationale Hallen zu füllen 😉
Aber trotzdem cool, das ihr das so durchzieht. Wo bekommt ihr eure musikalischen Inspirationen her ?? Eure Mucke verbindet ja Einflüsse vom Gothic bis hin zum Traditional Metal, von Crematory bis hin zu Lacrimosa. In welcher Ecke habt ihr eure Wurzeln ??
Was die musikalischen Vorlieben der einzelnen Musiker betrifft, so ist Basilisk ein wild gemischter Haufen :-)Diese unterschiedlichen Einflüsse eines jeden haben schließlich unseren Sound geprägt. Die Wurzeln nun genau auf eine Stilrichtung zu beschränken, wäre zu wenig. Zweifelsohne dominieren Melodic- und Gothiceinflüsse, variieren jedoch immer mit thrashigen Parts, Powerelementen und Oldschool Metal. Alles zusammen gibt das dann wohl Dark Metal … und genau das machen wir 😉
Auf eurer Habenseite stehen die Relases IN THE ROOM OF LIGHT (1997) und BETWEEN LIGHT AND SHADOW (2001). Gab’s eigentlich in der Zeit eures Bestehens schon mal Anfragen von Labels, die euch signen wollten ??
Die „…between and shadow“Scheibe wird seit Anfang 2003 weltweit über das portugiesische Label NEBULA RECORDS vertrieben und mit der ICON MUSIC AGENCY hatten wir einen befristeten Bookingdeal. Beide Labels sind Subunternehmen von DARK MUSIC PRODUCTIONS.
Zur Zeit bekommt man den Eindruck, als wärt ihr irgendwie im Tiefschlaf. Eure Webseite ziert seit langem das gleiche Bild, man liest keine News mehr über euch und man vernimmt auch sonst keine Aktivitäten. Was ist los im Hause Basilisk ??
Habt ihr etwa durch zu viel Blickkontakt eure Fangemeinde so stark dezimiert, dass ihr nicht mehr auf die Öffentlichkeit losgelassen werden dürft, haha ??
Wenn das der Fall wäre, würden wir gerne mal im Bundestag auftreten *haha*
Nach der Portugal Tour war die Zeit für eine kreative Phase gekommen, in der es galt, zu experimentieren und neue Songs zu schaffen, denn unsere Fans wollen schließlich mal wieder was Neues von uns zu Hören bekommen … und was dann die Aktualität der Page betrifft, so geht das mangelnde Updating zu einem großen Teil auf meine Kappe. Wenn gerade Flaute ist … und nur wenige bis keine News zum Updaten anfallen, geraten andere Dinge in den Vordergrund und ich vergess das eine oder andere Update schlicht einmal :-O
Dass es dieses Jahr bis jetzt noch keine Gigs von uns gegeben hat, liegt im Wesentlichen daran, dass die von ICON MUSIC AGENCY angekündigten Aktivitäten (u.a. Gigs und auch Festivals in Portugal, Spanien Frankreich …) schlicht nicht stattfanden … und wir aus besagten Ankündigungen selbst keine Konzerte geplant haben … dumm gelaufen ;-Q
Ja, shit happens 🙁 Euer aktuelles Release ist mittlerweile drei Jahre alt. Wann ist die Zeit gekommen, mal wieder was Neues einzuzocken ?? Und wird das dann auch wieder in Eigenregie passieren ??
Haha … auf die Frage hast ja schon fleißig hingearbeitet 🙂
Mit ein Grund für unsere Live –Abstinenz und den News – Mangel ist, daß wir uns gerade mitten in den Vorbereitungen für die Produktion der 3. Scheibe befinden. Genaue Termine kann ich Dir momentan noch nicht nennen, aber wenn alles glatt läuft (was ja in den meisten Fällen leider nicht so ist …) wird das Ding demnächst in Angriff genommen …
 
Aller Aussicht nach werden wir auch dieses mal in Eigenregie produzieren müssen, sollte sich jedoch noch ein Label dazwischen schalten wollen, haben wir natürlich nichts dagegen 😉
Gut gelle, man nennt mich auch den Terminator des gesprochenen/geschriebenen Wortes haha haha. Mich würde mal Folgendes interessieren. In 2003 habt ihr eine ausgiebige Portugaltour gemacht. Wie kam das zu Stande und wen habt ihr bzw. wer hat euch da supported, hehe ?? Ich frage deswegen weil ich gar nicht weiß, ob ihr schon mal so lange in Deutschland an einem Stück unterwegs wart haha …
Nach einem gemeinsamen Gig mit der portugiesischen Band SACRED SIN in unserem heimischen Stammclub „Animal House“fragten uns die „heiligen Sünder“, ob wir nicht Interesse an einer Zusammenarbeit mit dmp (Dark Music Productions) hätten. So kam der Kontakt zu den bereits erwähnten NEBULA RECORDS und ICON MUSIC AGENCY zustande. Über Letztere kam dann auch die Tour durch Portugal mit SACRED SIN zustande …
So einfach kann das Leben sein … du verdrischt nicht nur die Felle bei euch, du bist auch der kreative Kopf für eure Webseite. Bist du in diesem Metier auch beruflich beheimatet oder machst du das nur weil die anderen nicht wissen was zwischen die -Tags muss ??
*lach* … die Meisten meiner Bandkollegen würden wohl vermuten, daß „Tags•das Gegenteil von „Nachts“ist … 😉
 
Da ich schon zu C64 –Zeiten ein Computerfreak war … und ich unbedingt eine Homepage für unsere Band kreieren wollte, hab ich das einfach mal so gemacht … nicht wissend, welche Ausmaße das Teil mal annehmen sollte 😯
 
Beruflich bin ich Kommunikationselektroniker –Fachrichtung Telekommunikationstechnik und arbeite im Werksservice eines renommierten Herstellers von Sprechanlagen und Kommunikationssystemen im Schwarzwald, hat also damit nichts zu tun ……
 
die Homepage ist aus blankem * …
haben will, also lernen wie s geht …* entstanden. Tja, und wenn das so weiter geht, muß ich mir Verstärkung anheuern … 🙂
Ok, danke dir für das Interview und viel Glück für euch !! Nun kann ich ja endlich meinen Körper der vielen Spiegel entledigen haha. Wer wissen warum, der kann ja mal nachlesen was man so tun muss, um sich vor den Blicken eines Basilisk zu schützen … :-))
 
Eddie
Es ist schon fast ein bisschen still um die Melodic Gothic Power Metal-Band Basilisk geworden. Grund genug dafür, dem Drummer Ry einige Fragen zum aktuellen Stand der Dinge zu stellen…
 
Hallo Ry, was macht die Band –wir haben schon lange nichts mehr von euch gehört!

 
* Ry _ Na, was eine Band eben so macht. Zur Zeit befinden wir uns mitten in den Vorbereitungen für die Produktion der dritten Scheibe. Genau aus diesem Grund ist es momentan auch etwas ruhig um uns geworden, was Konzerte und News auf der Homepage betrifft.
 
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, ein neues Album ist im Anmarsch. Wie sehen denn eure genauen Zukunftspläne aus?
 
* Ja, sobald der neue Longplayer im Kasten ist, wollen wir das neue Material natürlich auch live vorstellen und wieder so viele Gigs wie möglich spielen…denn das ist es doch, was Laune macht!
 
Wir haben euch vor ca. vier Jahren auf einem Gig besucht –was hat sich in der letzten Zeit positiv bei Basilisk verändert?
 
* Zunächst einmal gab es mit Frank, der den Siggi abgelöst hat, ja einen Wechsel am Bass und mit Tommy einen Zugewinn an den Keys. Durch die neuen Einflüsse ergab sich auch ein breiteres Spektrum an neuen Möglichkeiten, welche wir schon auf der zweiten Scheibe „…between light and shadow“versuchten umzusetzen. Wie sich das alles bis heute weiterentwickelt hat, wird dann auf dem nächsten Werk zu hören sein. 😉
 
Wie fiel denn die Resonanz auf das eben angesprochene Album „… between light and shadow“generell aus?
 
* Die Resonanz war (fast) durchweg positiv. Die meisten sahen darin eine konsequente und hörbar positive Weiterentwicklung dessen, was damals vom Debüt-Demo „In the Room of Lights“schallte.
 
Nun ja, dann darf man gewiss gespannt sein, was denn euer drittes Werk für Überraschungen bereit halten wird, wann erscheint es denn ungefähr? Vielleicht kannst du schon mal einen kleinen Abriss geben, was wir ungefähr zu erwarten haben? Wird wieder zweisprachig gesungen und kannst du vielleicht ein wenig auf den textlichen Aspekt eingehen?
 
* Da wir (leider aus Erfahrung) wissen, was trotz aller Planung während einer Produktion so alles schief laufen kann, ist es mir nicht möglich, zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch nur ansatzweise genaue Angaben zur Veröffentlichung oder Ähnlichem zu geben. Und da ich im Schätzen schon immer Lichtjahre daneben lag, lass ich’s lieber…haha…Was ich jedoch schon mit Sicherheit sagen kann, ist, dass wieder zweisprachig gesungen wird und auch etwas variantenreicher als bisher. Was den Textinhalt betrifft, so erzählt jeder Song seine eigene Geschichte…von Liebe, welche in Hass sich wandelt…von Träumen, eine bessere Welt zu finden…von Glauben, der Kriege entfacht…und noch vieles mehr.
 
Spannend! Habt ihr jetzt eigentlich einen Deal (Dark Music etc.), oder wie sieht das jetzt genau bei euch aus?
 
* Einen Deal? Wir hatten sogar zwei…*lacht* Für die Scheibe „…between light and shadow“haben wir einen weltweiten Vertriebsdeal mit NEBULA Records (Pt), und mit ICON Music Agency (Pt) hatten wir einen befristeten Booking-Vertrag, über welchen wir ja auch die Portugal-Tour absolvierten. Beide Labels sind Partner von dmp (Dark Music Production) in Portugal.
 
Portugal-Tour, gutes Stichwort! Ich nehme an sie war erfolgreich? Was habt ihr als Band mitgenommen (ich weiß jetzt was kommt… haha)?
 
* Was wir als Band mitgenommen haben??? Na, unsere Instrumente…*lacht* Aber mal im Ernst, die Tour war ein Abenteuer, welches uns um viele Erfahrungen bereichert hat. So mussten wir z.B. feststellen, dass Autopannen keine Zeitpläne einhalten, auch Einheimische nicht immer wissen, wo nun die nächste Gig-Location zu finden ist, dass Hotelbars nicht immer ausreichend mit alkoholischen Getränken ausgestattet sind…und SCHLAF wohl das kostbarste Gut auf solch einer Tour ist, weil man diesen recht selten, und wenn, dann auch nur kurz bekommt!!! Das phantastische portugiesische Publikum hat uns jedoch für alles „entschädigt“…und nicht zuletzt, weil wir uns nicht gegenseitig an den Kragen gegangen sind in den zwei Wochen, kann ich wohl sagen, dass diese Tour für uns ein voller Erfolg war…haha…
 
Wann und wie kann man euch denn wieder live spielen sehen?
 
* Wie gesagt, sobald die Aufnahmen abgeschlossen sind, geht’s wieder auf die Bühne. Die Gigtermine erfahrt ihr wie immer frühzeitig auf unserer Page (www.BASILISK.de).
 
Die letzten Worte gehören dir…
 
* Keine Panik…uns gibt’s noch…und wir hoffen, ab Herbst mit neuem Material auf der Bühne und auch bald mit einer neuen Scheibe etwas für unsere Abstinenz der letzten Zeit entschädigen zu können!!! Stay tuned…
 
Michael Schild
michael.schild@metalius.de
Basilisk
Das duale Prinzip

Melodic Gothic Power Metal? Eine auf den ersten Blick recht widersprüchliche Definition dessen, wie die süddeutschen Basilisk ihre Musik umschreiben, und doch. Eine bessere Erklärung für den Sound wird sich kaum finden lassen. Originalität ist Trumpf und da überrascht es schon ein wenig, dass eine Undergroundband nach bereits zwei eigenfinanzierten CDs einen eigenen und unverwechselbaren Stil gefunden hat. „…Between Light And Shadow“, das zweite Album der Donaueschinger, besticht durch einen fetten Sound und eine musikalische Mixtur, die es in der Tat schafft, all die unterschiedlichen Facetten, die diese Definition liefert, gleichberechtigt und vor allem homogen zu einer Einheit zu formen. Schön und wünschenswert wäre es, wenn auch die Musikindustrie auf die Band aufmerksam werden würde, denn Basilisk gehören nicht zu den unzähligen Bands, die bereits vorgegebene musikalische Wege beschreiten, sondern lieber neue Ausdrucksformen ausloten.

 
Ry, Schlagzeuger und Sprachrohr Basilisks, äussert sich zunächst einmal zur Wahl des Bandnamens.

 
>> Auf den Namen Basilisk kam unser ehemaliger Bassist Siggi, welcher sich privat auch mit der griechischen Mythologie befasste. Da wir fanden, dass jenes Fabelwesen mit dem todbringenden Blick gut zu unserer düsteren Musik passt, entschieden wir uns, unter noch etlichen weiteren Vorschlägen schlussendlich dazu, den Basilisk als Namenspaten für uns stehen zu lassen. <<

Was waren Eure musikalischen Einflüsse bei Gründung der Band? Haben sich diese Einflüsse im Laufe der Jahre verändert?
 
>> Oha … jetzt wird´s schwierig ! Jeder einzelne Musiker hat andere Vorbilder, Musikgeschmäcker und Hörgewohnheiten, was das Ziel, einen gemeinsamen Nenner zu finden, nicht gerade einfach gestaltete. Doch eben aus diesem anfangs scheinenden Manko entstand die Abwechslung in unseren Songs, da jeder seine Einflüsse mal mehr und mal weniger einbrachte und erweiterte so auch das musikalische Spektrum von Basilisk. Unsere musikalischen Einflüsse haben sich eher erweitert statt verändert. Jeder lernt von jedem, vergisst aber trotz allem nicht, wie alles angefangen hat. <<
 
Trotz zweier hervorragender Eigenpressungen seid ihr unverständlicher Weise immer noch ohne Vertrag und somit gezwungen, eure Alben in Eigenregie veröffentlichen zu müssen. Gab es bislang keine konkreten Angebote von Seiten eines Labels?
 
>> „Unverständlicherweise“ nennen wir das normalerweise immer, aber wenn Ihr das genauso seht, können wir ja nicht so falsch liegen (lacht) … aber im Ernst, leider gab es tatsächlich noch kein konkretes Angebot von Seiten eines Labels, doch wir stehen ja noch am Anfang unseres Schaffens und unserer Entwicklung. Und, die dritte Scheibe kommt bestimmt … <<
 
Wie waren die Reaktionen seitens Presse und Fans auf diese beiden CDs?
 
>> Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, das Feedback war aber überwiegend Positiv. Die Printmedien sind leider nicht so zahlreich auf unsere Scheiben angesprungen, was jedoch die äußerst positiven Online – Reviews und die zahlreichen Top 10 Positionen in den Internet – Charts wieder ausgleichen, ganz zu schweigen von unserem stetig ansteigenden, fantastischen Livepublikum! <<

Wie beurteilt Ihr die musikalische Entwicklung der Band von „In the room of lights“ hin zu „…between light and shadow“? Was hat sich verbessert?
 
>> Der Kern der Weiterentwicklung liegt am Willen und auch so manchem Verzicht der einzelnen Musiker, alles für die Musik zu tun, und auch mal die eine oder andere Annehmlichkeit dafür sausen zu lassen. Die Band ist im Laufe der Zeit weiter zusammengewachsen, routinierter, und auch aus so manchem Fehler schlauer geworden. Nicht zuletzt der Line Up-Wechsel an Keys und Bass brachte neue Möglichkeiten zum Experimentieren, zumal mit Frank nicht nur ein neuer Basser, sondern auch eine sehr variable Stimme hinzukam. <<

Das Image von Licht und Schatten scheint, nimmt man die Albentitel als Masstab, für Basilisk einen hohen Stellenwert zu besitzen. Was verbindet ihr mit diesen beiden Begriffen?

>> Die Dualität der Dinge … schwarz und weiß, gut und böse, Liebe und Hass, Freud und Leid, Licht und Schatten eben. Alles im Leben hat zwei Seiten, und nicht selten sitzt man selbst zwischen zwei Stühlen. Wir versuchen beide Seiten aus der Sicht, in welcher man sich am häufigsten befindet, darzustellen … aus der grauen Mitte. Man gleitet von einem Extrem in das Andere, und landet doch irgendwie immer wieder in der Normalität. In unserer Musik wollen wir dies zum Ausdruck bringen. In Melodie, Geschwindigkeit, Melancholie, Aggressivität, flüstern, schreien, träumen, tanzen … <<
 
Ist diese Symbolik auch kennzeichnend für die musikalische Richtung der Band, die sich ja in der Schnittmenge aus Power und Gothic Metal bewegt?
>> Hmm, wenn die Frage so gemeint ist, ob für uns der Poweranteil das Licht, und der Gothicteil der Schatten ist, müssen wir wohl zugeben, dass wir das so
im direkten Vergleich noch gar nicht betrachtet haben. Der Überbegriff Melodic-Gothic-Power-Metal ist eigentlich entstanden, weil wir uns nicht als
reine Gothicband sehen, uns aber auch kein passendes Genre eingefallen ist. Die Licht und Schatten – Symbolik, und somit auch die Titel der Alben, ist mehr
oder weniger aus den Texten und den Gefühlen, welche die Songs vermitteln, entstanden. <<

Textlich scheint Ihr gerne bestimmte Dinge in Frage zu stellen: die Liebe in „Sense of Words“, das Leben und den Tod in „New Harmony“ oder Träume und Fantasien in „Fantasy“. Weiterhin lässt sich eine Tendenz ausmachen, bestimmte Dinge zu hinterfragen: was erwartet uns in der Ewigkeit in „Dark Side of the Moon“ oder den „Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen“ in „Dämmerung“. Könntest du bitte jeweils kurz zu den entsprechenden Songs Stellung nehmen?

>> Das können wohl am besten unsere zwei Sänger und Texter beschreiben … <<
Frank: >> „Sense of Words“ handelt von einer unerreichbaren Liebe, welche aber so stark ist, dass man die geliebte Person geistig ständig vor sich sieht und von Ihr träumt. Allein der imaginäre Blickaustausch fasziniert in einem Maße, dass man in eine andere Welt abdriftet. „Dark Side of Moon“ erläutert die Existenz einer dunklen Seite, die permanent versucht, Dich in ihren Bann zu ziehen. <<
Sixten: >> „New Harmony“ erzählt schlicht und einfach von einer Menschheit, welche ständig über Liebe und Vertrauen redet, sich aber tatsächlich nur in Hass und Mistrauen begegnet. In letzter Instanz führt dies zu Kriegen für „Freiheit“ und zum Töten zur Sicherung des „Friedens“. Ist das Liebe? Die Zeit rast davon und Du denkst nicht darüber nach, dass mit jedem Sonnenuntergang sich Dein Leben ein Stück dem Ende genähert hat. Wenn man so will, befinden wir uns in einer ständig dunkler werdenden „Dämmerung“, welche letzten Endes in der ewigen Finsternis endet : der Nacht – dem Tod. Was „Fantasy“ betrifft, finden wir, dass der Name eigentlich alles ausdrückt. Nicht wir wollen mit diesem Instrumentalsong etwas sagen, sondern jeder kann bei „Fantasy“ die Augen schließen und seiner Fantasie freien Lauf lassen, seine eigenen Eindrücke zu einer individuellen Geschichte zusammenfügen. <<
 
Basilisk besitzen offensichtlich einen recht hohen lokalen Bekanntheitsgrad, doch darüber hinaus scheint dieser auch im Hinblick auf Konzerte relativ gering zu sein. Was sind die Hauptgründe hierfür?
 
>> Nun, wir wollen unsere Musik ausbauen und unser Genre erweitern, und zudem interessant für das Publikum bleiben, also öfters mal was neues bieten, und unser Publikum nicht mit der Zeit langweilen. Hier ist weniger oft mehr. Zudem versuchen wir, die „Sommerpause“, in welcher, zumindest bei uns hier in der Gegend, das Publikum recht „Konzertscheu“ zu sein scheint, immer als Kreativpause für neue Ideen und Inspirationen zu nutzen, denn wenn wir uns weiterentwickeln, entwickelt sich auch unsere Musik weiter. <<
 
Was sind eure weiteren Zukunftspläne mit Basilisk?
 
>> … unsere Träume verwirklichen zu können … <<
 
Michael Kuhlen
„Basilisk“ an der Schwelle zum großen Erfolg
Die Musiker mit Proberaum auf dem Ankenbuck träumen von einem Leben für die Musik.
 
Donaueschingen. Fünf junge Männer stehen in vollkommen schwarzem Outfit in einem großen Raum, der an einen verstaubten Dachboden erinnert. Vor ihnen dirigiert ein Fotograf mit riesigem Objektiv die dunklen Burschen umher, um das optimale Licht für seine Aufnahmen zu finden. Die Gothic-Band „Basilisk“ hat ihre Fotosession für das Paket, das sie zum Erfolg führen soll.

 
Der große Saal mit den knarrenden Holzdielen und dem beißenden Uringeruch im verfallenen Treppenhaus liegt direkt vor der Zimmertür ihres Proberaumes im Nebengebäude des Ankenbuck, einer großen Hofanlage in den Feldern zwischen Donaueschingen und Bad Dürrheim, und Kaderschmiede für die meisten aufstrebenden Jungbands der Region. Vor kurzem haben die Musiker ihre zweite CD herausgebracht, und wollen diese nun zusammen mit einer Bandinfo und eben Fotos an zahlreiche Plattenfirmen und Spartenzeitschriften verschicken. „Mit Musik kannst Du Träume verwirklichen“, beschreibt Sänger Sixten Streich die Motivation, die komplette Freizeit in die Musik zu hängen. „Ohne Musik wollte ich gar nicht sein“ fügt Bassist Frank Scheuble zutiefst überzeugend an. „Der Idealismus gehört dazu, aber Kohle braucht man auch“, spricht er weiter. Das große Ziel der Bandmitglieder, alle um die 30, ist es, von ihrer Musik leben zu können. „Wir machen uns schon die Hoffnung, mit dieser Platte einen Deal zu bekommen“, lächelt Streich, „die Hoffnung ist immer da, in jeder Band“.

Den Rücken wollen sie frei haben, um sich nur noch auf die Musikkonzentrieren zu können, wie der Keyboarder Thomas Adis erklärt. Momentan macht die Band von der Produktion bis zum ausgefeilten Merchandising alles selbst,“zwangsweise“, grinst Adis. Für den Internetauftritt ist Schlagzeuger Rüdiger Steinhuber zuständig, das professionelle Cover-Design hat Gitarrist Rudolf But entworfen. „Das Internet ist das wichtigste Medium für uns, um unsere Fans zu erreichen“, bekräftigt Adis. Bereits jetzt steht für die Musiker, die alle bürgerliche Berufe wie Programmierer und Elektroniker ausüben, die Musik im Vordergrund ihres Lebens. „Für eine Beziehung bleibt wenig Zeit“, bedauert Adis.
 
Es müsse schon ein passender Partner mit viel Verständnis
sein, fügt Streich an, der als einziger der Gruppe verlobt ist. „Nach einem Gig ist man auch echt kaputt“, erzählt Scheuble, „Groupies abschleppen – so ein Quatsch“, lacht Sänger Streich. 37 Konzerte hat „Basilisk“ in den letzten fünf Jahren gegeben, unter anderen mit Szene-Größen wie „Crematory“ und „Ever Eve“. Der nächste Live-Auftritt wird am kommenden Samstag, 12.Januar, im „Ultra“ in Schwenningen statt finden.

Die neue CD „…between light and shadow“ haben die fünf Musiker hauptsächlich in ihrem Proberaum aufgenommen. Drei Tage lang wurden ab acht Uhr morgens die wichtigsten Spuren eingespielt. Gesang und Effekte sind schließlich im Tonstudio von Fred Rapp in Schramberg aufgenommen worden, der der Band auch geholfen hat, die Scheibe zu produzieren. Finanziell haben der Band das Donaueschinger Animal House und die Schwenninger Textildruckerei Pantheon Arts unter die Arme gegriffen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Klanglich kann der Silberling gut mit teureren Produktionen mithalten. Der melodisch-zarte Klangteppich wird durch Streichs typischen Gothic-Gesang ideal ergänzt. „Wir wollen vielschichtige Mucke machen“, beschreibt Keyboarder Adis das Ziel der Band. „Die Idee für einen Song entsteht oft durch eine spontane Session“, erklärt Scheuble die Arbeitsmethoden der Metaller. „Einer bringt eine Idee an, die anderen setzten ein, das wird dann aufgenommen, und wenn es gut ist weiter entwickelt“, erläutert Schlagzeuger Steinhuber den Prozess.
Keyboarder Thomas Adis erzählt auch, dass für die nächste Scheibe bereits Songs in Vorbereitung seien. „Unser drittes Projekt soll ein richtiger Longplayer werden, und das können wir selbst nicht mehr bezahlen“, beschreibt er die Situation der Band, die einen Plattenvertrag als konsequente Fortsetzung der Erfolgsstory verlangt.